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Betrugsversuche über das Internet

02.08.2020 - Artikel

Regelmäßig erhält die Botschaft Anfragen betroffener Personen zu Betrugsversuchen.

Internet-Kontakte

Bei Internet-Kontakten geht häufig eine längere Email-Korrespondenz voraus. Irgendwann kommt die Frage nach einem Besuch in Deutschland auf mit der Bitte, Geld für ein Flugticket oder eine Ausreisegebühr zu schicken. Es gibt auch Fälle, in denen die afrikanische Brieffreundin/der Brieffreund plötzlich einen schweren Autounfall gehabt haben soll und um Übersendung von Geld für die Krankenhauskosten gebeten wird.

Bei Anfragen per Email von Bekannten oder Freunden um finanzielle Unterstützung zur Begleichung der Hotelrechnung, die sie nach dem Diebstahl der Kreditkarte und aller Barmittel nicht zahlen können, ist Vorsicht geboten. Hier ist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht der Bekannte in Notlage, sondern ein Betrüger am Werk.

Vorsicht auch vor Unternehmen, die Geschädigten versprechen, ihnen bei der Wiedererlangung ihres verlorenen Geldes behilflich zu sein! Versuche, einen einmal entstandenen Schaden auf rechtlichem Wege zu beheben, sind in Mali angesichts des wenig effizienten Justizsystems derzeit so gut wie aussichtslos, auf alle Fälle aber extrem langwierig und kostenintensiv.

Kreditangebote

Bei Kreditangeboten mit interessanten Konditionen von angeblich in Mali lebenden Europäern wird die Überweisung von Gebühren für einen notariellen Vertrag über Western Union angefordert.

Handelsangelegenheiten

In Handelsangelegenheiten geben malische Firmen oder Institutionen vor, Waren importieren zu wollen. Sie behaupten, deren Import sei nur nach Bezahlung einer Gebühr, Registrierung o.ä. möglich und bitten um Überweisung einer bestimmten Summe. Gelegentlich wird um die Übersendung größerer Warenproben gebeten. In letzter Zeit kommt es vermehrt zu Fällen, in denen statt einer Firma eine angebliche Hilfsorganisation mit englischem Namen (im frankophonen Mali nicht üblich) eine Warenanfrage macht.

Stellenangebote

Bei Stellenangeboten werden lukrative Vertragsbedingungen in Aussicht gestellt. Allerdings wird behauptet, dass Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis nur gegen eine Gebühr von mehreren Tausend Euro erteilt werden.

Wie können Sie sich schützen?

  • Bei Erhalt eines Schreibens, das den Verdacht auf einen Betrugsversuch lenkt, sollten Sie mit den Absendern auf keinen Fall in weiteren Kontakt treten oder persönliche oder geschäftliche Daten übermitteln. Im Zweifel nehmen Sie vorab mit der Botschaft Kontakt auf.
  • Bei geschäftlichen Transaktionen sollten keine Vorauszahlungen / Überweisungen / Geldzahlungen ohne konkrete Gegenleistungen oder funktionierende Sicherungen getätigt werden.
  • Vereinbaren Sie keine Treffen; weder in Deutschland noch im Ausland.
  • Reisen Sie auch nicht zum Abschluss derartiger Geschäfte oder wegen vermeintlicher Notlagen nach Mali oder in Nachbarländer, es besteht ein hohes finanzielles und persönliches Risiko; es besteht die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden.
  • Klären Sie Freunde und Bekannte über die Gefahr derartiger Schreiben auf.

Sollten Sie bereits Zahlungen geleistet oder Drohungen erhalten haben, erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle.

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